Mohammad Morad kommt aus Syrien. Er, seine Frau sowie sechs Näherinnen aus der Passerelle-Nähwerkstatt produzieren derzeit Stoffmasken für die Tübinger Anschlussunterkünfte. Wie kam es dazu?
Mundschutzmasken sind im Einzelhandel teuer, viele Geflüchtete können sich das nicht leisten. Das ist Mohammad aufgefallen. Er ist Schneider und fing einfach an zu nähen. „Eigentlich wollte ich zuerst nur für meine Verwandten, Freunde und Nachbarn welche nähen. Dann wollten aber plötzlich alle meine Masken haben“, bemerkte er verwundert. Da kam ihm die Idee, Stoffmasken für Menschen mit Fluchterfahrung herzustellen. Morad selbst ist mit seiner Familie aus Syrien geflüchtet, er kennt die Situation.
Zwei seiner Masken schenkte Morad einem Freund, Hakim Khezami, der als Integrationsmanger in Tübingen arbeitet. Hakim war begeistert von Morads Arbeit. Weil der Bedarf an Masken vor allem in den Anschlussunterkünften hoch ist, entwickelten sie gemeinsam den Plan, 500 Masken für Geflüchtete zu nähen.
Aber alleine würde Morad viel zu lange brauchen. Deshalb fragte Hakim bei Passerelle nach. Die Leiterin der Nähwerkstatt freute sich über die Anfrage. Und schnell wurde ein Weg gefunden, so viele Masken herzustellen, trotz oder mit Corona-Beschränkungen. Insgesamt sechs Frauen aus dem Irak beteiligen sich spontan an diesem Gemeinschaftsprojekt. Mit viel Abstand und höchstens vier Personen im Raum, haben sich die Frauen organisiert und produzieren seither die Stoffmasken in gemeinsamer Serienarbeit.
Die Stoffe wurden hauptsächlich gespendet, Anschaffungen fürs Material übernimmt das Projekt Passerelle. Morad unterstützt die Frauen als Experte beim Nähen mit seinen professionellen Anweisungen und Hilfestellungen. Es ist eine Win-Win Situation für alle Beteiligten“, freut sich Svenja. „So lernen die Frauen Neues dazu, Morad kann seine Idee schnell in die Tat umsetzen und die Menschen in den Unterkünften bekommen tolle und günstige Masken!“
Es ist schön, dass und wie Ihr dran bleibt! Danke!
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