Passerelle Werkstätten

Traumatisierte geflüchtete Menschen haben einen besonders großen Unterstützungsbedarf für ihre Lebensbewältigung. In den Werkstätten entwickelt das Projekt Passerelle Angebote für traumatisierte Geflüchtete, führt Maßnahmen durch und greift ihre Bedürfnisse auf. Dabei werden ihnen alltagsbezogene und zukunftsorientierte Formen der Unterstützung angeboten.

Das erste Projektangebot besteht aus regelmäßiger handwerklicher Arbeit in den Projektwerkstätten und qualifizierenden Tätigkeiten. Dabei ergänzen sich vier Werkstattbereiche: Die Holz- und die Nähwerkstatt als primäre Arbeitsfelder, die Garten- und die Keramikwerkstatt als Zusatzangebote. Die Möglichkeit der Mitarbeit (maximal halbtags) in den Werkstätten bildet einen stabilen Rahmen von Alltäglichkeit, Regelmäßigkeit und Sicherheit; die Werkstätten sind „sichere Orte“ im Sinne der Traumapädagogik. Im Vordergrund steht dabei das „handfeste“ Tun, das Handeln- und Machen-Können.

Ein zweiter Unterstützungsweg wird durch ein regelmäßiges Gruppenangebot geöffnet, das – angelehnt an das bewährte EXIT-Konzept – die traumatischen Erfahrungen bewältigen hilft, ohne selbst therapeutisch angelegt zu sein. Dabei werden die Teilnehmenden angeleitet, selbst (wieder) Gestaltende zu werden, indem sie sich in einer stabilen Gruppe über Körper und Stimme, theatralisch oder über künstlerische Produktionen ausdrücken.

Diese Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten wird eingebettet in das Gesamtprojekt Passerelle, das als am Sozialraum orientiertes Projekt nachbarschaftliche Übergänge für Geflüchtete ins Quartier entwickelt und ermöglicht. Die traumatisierten Geflüchteten erhalten so die Möglichkeit und Anregungen dafür, sich niederschwellig in „soziale Normalitäten“ einzubinden. Gleichwohl werden die Angebote nicht nur von Geflüchteten aus diesen Häusern genutzt, sondern auch aus der gesamten Stadt Tübingen.

Dieser Projektbereich wird freundlicherweise großzügig gefördert von der Aktion Mensch!