Am 13. August 2024 besuchte eine Gruppe von etwa 25 internationalen Studierenden das Wohnprojekt Passerelle in Tübingen, um sich über die Arbeit und den Beitrag des Projekts zur Integration von geflüchteten und nicht geflüchteten Menschen zu informieren. Diese Studierenden, die im Rahmen der internationalen Summer School der Universität Tübingen an einem Kurs über Menschenrechte und Migration in Europa teilnehmen, kamen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Herkunftsländer und brachten vielfältige Perspektiven und Fragen mit.
Das Wohn-, Aktions- und Gesundheitsprojekt Passerelle ist ein stadtteilbezogenes Gemeinschaftsprojekt, das im Haus Passerelle in Tübingen angesiedelt ist. Seit Ende 2018 beziehungsweise Anfang 2019 leben dort geflüchtete und nicht geflüchtete Menschen gemeinsam in insgesamt zwölf Wohnungen. Das Projekt wird von Freiwilligen, den Mitarbeitenden, Interessierten und Mitgliedern des Vereins „Projekt Passerelle Tübingen e.V.“ organisiert und getragen. Der Name „Passerelle“, was „Übergang“ bedeutet, spiegelt die vielfältigen Übergänge wider, die das Projekt ermöglicht.
Der Kern des Projekts liegt im „Tun, Handeln und Anpacken“. In der Werkstatt im Erdgeschoss können die Bewohnerinnen und Bewohner, der Nähwerkstatt, Kinderwerkstatt und der Keramikwerkstatt, ihre handwerklichen Fähigkeiten entfalten. Im Obergeschoss befinden sich Räume für Bildungs-, Beratungs- und Gruppenangebote. Der angrenzende Gartenbereich bietet Raum für gemeinsames Gärtnern, sowohl zur Freizeitgestaltung als auch zur Selbstversorgung.
Die Projekträume und die vielfältigen Aktivitäten bieten den Bewohnerinnen und Bewohner und der Nachbarschaft zahlreiche Möglichkeiten, zusammenzukommen und sich auszutauschen. Passerelle schafft einen Raum für Teilhabe und Engagement, in dem alle willkommen sind und ihre Ideen einbringen können.
Während des Besuchs hatten die Studierenden die Gelegenheit, mit den Projektverantwortlichen und einigen Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnprojekts ins Gespräch zu kommen. Es wurden Themen wie die Herausforderungen und Erfolge der Integration, die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung bzw. die Angebote, die organisiert werden, sowie die Rolle von Bildung und beruflicher Orientierung diskutiert.
Der Besuch des Wohnprojekts Passerelle war für die internationalen Studierenden eine wertvolle Ergänzung zu ihrem Kurs über Menschenrechte und Migration. Sie erhielten Einblicke in die komplexen Herausforderungen der Migration und Integration in Deutschland. Diese Einblicke verdeutlichten eindrücklich, wie wichtig es ist, Projekte wie Passerelle zu unterstützen, um Menschen eine echte Perspektive in Deutschland zu bieten.
