Trotz Corona: Ein gutes zweites Projektjahr geschafft!

Ein turbulent-erfolgreiches Jahr liegt hinter uns, wir haben dabei echt viel geschafft: Gerade zu dem Zeitpunkt, als alles erprobt, gut eingespielt und abgestimmt ist, wo alles gut funktioniert und alle richtig gut arbeiten können, kommt die heftige Bremse, für viele Angebote sogar ein Stopp: Natürlich war Corona deshalb auch für Passerelle erst einmal ein Schock im ersten Quartal des Jahres.

Nach einigen Krisensitzungen und -besprechungen haben wir vor allem geschaut, was die Geflüchteten brauchen, und dann unsere Angebote weiter entwickelt und angepasst. Die Begleitung von Eltern und die Betreuung von Kindern nahm dabei neben dem Alltagsgeschäft in den Werkstätten eine wichtige Rolle ein.

Fotografie: Ivan Kirsten

Bei allen Bremsen, die durch Corona angezogen werden mussten, sind wir im Rückblick aufs Jahr schon fast erstaunt, wie viel im Projekt Passerelle trotzdem stattgefunden hat, wie viel wir erreicht haben: Werkstätten und EXIT-Gruppen haben regelmäßig stattgefunden, die Beratungs- und Vermittlungsangebote werden sehr rege genutzt, die Werkstatt St. Michael war fast jede Woche geöffnet.

Die Häuser in der Stuttgarter Straße wurden bezogen, damit kamen viele neue potenzielle Teilnehmende an unseren Angeboten hinzu. Erste Kontakte wurden aufgenommen, leider hat Corona auch hier vieles gleich wieder gestoppt. Sobald es wieder geht, werden wir dort im Gemeinschaftsraum Angebote machen und die Bewohnenden in unsere Werkstätten einladen. Entwicklungen für gute Integration sind jetzt immer mehr erkennbar, es sind oft die kleinen Dinge, bei denen das auffällt: Zum Beispiel sind wir ja dabei, einen eigenen Trägerverein fürs Projekt Passerelle zu gründen – fünf Menschen mit Fluchthintergrund sind bereit, sich mit zu engagieren und den Verein mitzugründen.

Auch personell tat sich einiges: Julia, unsere Werkstattleiterin, bekam ein Kind und ging in die Erziehungszeit, Beate übernahm die Aufgabe professionell und kompetent; dass sie Schreinerin und dazu noch Krankenschwester ist, hat unseren geflüchteten Nutzer:innen und auch uns in Coronadingen sehr geholfen. Wegen der neuen Bedarfe durch Corona haben wir im Frühjahr und Sommer viele Honorarkräfte hinzugewonnen, eingearbeitet und betreut.

Unsere neue Keramikwerkstatt ist ein weiteres Freizeitangebot – und wurde schnell zum Erfolg

Im Sommer haben wir das „Bergfest“ gefeiert, der Gipfel des ersten Projektzeitraums von drei Jahren ist überschritten, die Hälfte ist vorbei. Derzeit ist neben der Bewältigung der Coronalage und dem „normalen Geschäft“ die Zukunft ein wichtiges Thema. Wir planen, wie es mit dem Projekt weiter geht, auch finanziell. Unsere Förderungen laufen Ende Januar 2022 aus. Weil unser Projekt ausgesprochen gut funktioniert und bei den Zielgruppen nach wie vor gut ankommt, bemühen wir uns um die Weiterförderung – nicht ganz einfach in diesen Zeiten.

Im Projekt haben sich viele Freiwillige engagiert, mal längerfristig, mal in kürzeren Aktionen. Ohne sie wäre Passerelle mager. Wir können sie hier nicht alle nennen, stellvertretend für die Vielen: Ivan Kirsten hat ausdrucksstarke Fotos gemacht, danke dafür – und vielen Dank auch an alle anderen, die das Projekt mit Zeit-, Sach- oder Geldspenden fördern. Damit wir im Projekt Passerelle auch im Jahr 2021 gut arbeiten können, sind wir darauf weiter angewiesen. Danke dafür, dass Sie dabei sind, dass Du dabei bist!